Hier gehts um HTPC´s, Mediacenter Software, Hardwarenews und kurioses aus der Technikwelt:

Freitag, 30. April 2010

Auf der Suche nach dem besten Windows-Betriebssystem für mein GF9400 System und Mediaportal, wurde ich nach ausreichenden Tests nun fündig: Es ist das verstaubte, 10 Jahre alte, Windows XP Professional. Warum? Es ist schlank, stabil, ausgereift und die Performance im TV- und HD Bereich ist besser als unter Vista oder Windows 7. Ich spreche hier nur für mein GF 9400er Mainboard, die ION´s mit 9300er profitieren aber ebenso von dem Uraltbetriebssystem...

Während bei mir, Mediaportal 1.1.0RC2, unter Windows 7 (im EVR) von leichten Framedrops geplagt war, konnte ich beim identischen Setup unter XP (im VMR) keine feststellen, 20000 Frames/0 Drops. Die Hardwarebeschleunigung der Codecs funktioniert in allen Bereichen vorbildlich. Zusätzlich fällt auf, dass die Umschaltzeiten bei Live-TV als Netzwerk-Client, mit 3 Sekunden von Bouquet zu Bouquet, viel besser sind. Auch bricht unter VMR die Hardwarebeschleunigung bei aktivieren des Programm-Menüs nicht mehr ein. Es ist natürlich eine Hardwarefrage, denn dieser Aufbau funktioniert hervorragend mit Vista/EVR und dem RC2, aber eine dedizierte Grafikkarte bewirkt ja auch Wunder. Für einen schlanken und relativ schwachen Client, mit Geforce Onboard-Grafik, ist XP die bessere Wahl.

Nervig allein, ist das Updaten nach der Installation, denn verglichen mit moderneren Betriebssystemen, muss XP erstmal auf den neuesten Stand gebracht werden. Das Tool Nlite ist hierfür die richtige Wahl.
Wie viele wissen, kann man mit Nlite seine persönliche Windows-Installationsdisk erstellen. Das Programm ist spielend einfach zu bedienen und quasi selbsterklärend.


Die drei wichtigsten Aufgaben:


1. Schritt der Modernisierung, fehlende Microsoftupdates:
In das neue Image werden noch alle Updates und Hotfixes seit SP3 eingebunden, die benötigte Datei kann hier runtergeladen werden. Der Installationsaufwand von XP wird dadurch erheblich verringert.


2. Schritt, AHCI:
Ein AHCI Treiber fehlt in Windows XP gänzlich, d.h. eine Installation in diesem Modus ist nicht möglich (mit Floppylaufwerk natürlich schon, aber wer hat das noch?). Das Betreiben von XP im "nur" IDE-Mode verschenkt aber Festplattenperformance und AHCI erlaubt "Hotswapping" bei eSATA Laufwerken. Mit Nlite kann man den fehlenden Nvidia-AHCI-Treiber, bei mir die 32Bit Version, in das selbstgemachte Image einbinden. Eine wirklich ausführliche Anleitung findet sich hier. Wichtig: Wer einen anderen Chipsatz (z.B. Intel) auf seinem Mainboard hat, braucht selbstverständlich einen anderen AHCI Treiber. Windows XP kann jetzt auf Datenträger im AHCI Modus installiert werden.


Wichtig ist die Einbindung als Textmode Treiber:


3. Tweaks:
Frei nach Gusto könnte man jetzt noch seinen Windows Key für die unbeaufsichtigete Installation eingeben und noch andere Parameter voreinstellen. Es empfiehlt sich auch noch das Framework 3.5 einzuspeisen.

Zum Schluss erstellt man seine brandaktuelle ISO von XP und befördert diese mit dem Brennprogramm seiner Wahl, in niedrigster Brenngeschwindigkeit, auf die Scheibe.



Das Einzige was ich vor MediaPortal noch installieren musste, war der Chipsatztreiber, der HDMI Soundtreiber und der DVB Hotfix. Also kein großer Aufwand und ich verspreche allen ION/Mediaportalusern mit Performanceproblemen, eine erhebliche Verbesserung zu Windows 7 bzw. Vista.


Dienstag, 27. April 2010

Nach längerer Pause hab ich heute mal XBMC unter Linux getestet. Als Version kam die 9.11 auf die Platte. Als Linuxuntersatz dient Linux Mint in der Version 8. Für mich das bessere Ubuntu Karmic Koala, denn alle Codecs für die Medienwiedergabe sind bereits an Bord. Hauptproblem für die Nutzung von Linux als Mediacenter-Betriebssystem, neben der Tatsache dass nur NVidia Grafikkarten wirklich funktionieren, ist Tearing. Dieses kann aber einfach gelöst werden...


Installation von XBMC:
Für die Installation kann man Synaptic verwenden, dazu wird unter Software-Quellen das XBMC-Repo eingebunden, diese Zeile "deb http://ppa.launchpad.net/team-xbmc/ppa/ubuntu karmic main" in die Quellen eintragen und danach updaten. Jetzt sollten, nach Eingabe von XBMC in der Suchleiste, die einzelnen Programmpakete erscheinen. Das Hauptprogramm installieren, Synaptic zieht den Rest automatisch runter.

Hardware:
Mainboard: DFI Lanparty T2RS mit Onboard GF 9400
Speicher: 2 GB Ram
CPU: Intel E2140
Remote: MCE

Problem Tearing:
Um Tearing zu vermeiden hilft es die Desktop Effekte abzuschalten. Dieses am Besten mit dem Terminal-Befehl: "sudo nvidia-xconfig --no-composite". Vorsicht: Die xorg.conf wird neu geschrieben, daher vorher ein Backup der Datei anlegen, unter Umständen muss man die Auflösung wieder anpassen. Einfachster Zugriff: "sudo gedit /etc/X11/xorg.conf".
Zusätzlich noch in der NVidia-Config "Vsync" aktivieren. Unter XBMC die Refreshrate festsetzen und dieses Problem gehört der Vergangenheit an.


Festplatten automatisch einbinden, Automount:
USB-Festplatten werden von Ubuntu bzw. Mint schon automatisch eingebunden, eine lokale Festplatte degegen nicht. Der Vorgang wird hier ausführlich beschrieben und ist eben typisch Linux, unnötig kompliziert (Oh Oh, was habe ich da nur geschrieben, ich weiß, es gibt für alles Komplizierte einen "wichtigen" Grund bei Linux.)

Fernbedienung:
Um die MCE-Remote perfekt einzubinden, empfehle ich dieses How-To. Für die Nutzung unter XBMC reicht dieser kurze Abschnitt (in den Terminal eingeben):

""sudo apt-get install -y lirc
""Select windows media center remotes (New version)
""IR Transmitter: Select “none”

""run irw in terminal and press any button on the remote, the name of device and button should show on screen.

Wer noch mehr möchte, z.B. Shutdown in den S3, oder Starten aus diesem, kommt an den Scripten im genannten How-To nicht vorbei.

Autostart von XBMC:
Der einfachste Weg ist XBMC in die "Startprogramme" einzutragen, das geschieht über den Menueintrag in den Einstellungen. Wer seinen Rechner allerdings als reinrassiges Mediacenter verwenden will, wird eher für die elegantere Lösung sein, nämlich das Eintragen von XBMC als init.d. Das hat den Vorteil, dass direkt XBMC und nicht noch ein Desktop Manager wie Gnome geladen wird. Hier ist ein ausführliches How-To zu dem Thema.


Zur Medienwiedergabe:
Mit dem aktuellen NVidia Treiber funktioniert VDPAU perfekt, die Bildqualität ist hervorragend. Die Prozessorlast ist gering, die Anpassung der Refreshraten bei unterschiedlichen Quellformaten (24p, Pal, NTSC) klappt tadellos, ich habe keine Ruckler feststellen können.



XBMC läuft sehr gut und der nächste Schritt wird die Einbindung eines VDR-Backends sein, denn Live TV fehlt meinem Aufbau noch.

Donnerstag, 15. April 2010

So, ich war die letzten Tage mal wieder ein wenig produktiv und stelle heute einen neuen HTPC mit MP 1.1.0 RC2 vor. Das 3,5, in Worten "dreikommafünf", Terrabyte-Monster besitzt 3 Sat-HD-Tuner. Zum Ersten die allseits beliebte und nur noch zu Schwartzmarktpreisen erhältliche, weil nicht mehr produzierte, FireDTV von DigitalEverywhere (Man was ein Schachtelsatz!) und die Dual-Satkarte von Mediapointer im Lowprofile-Format für den PCIe Slot...


System:
Gehäuse: AntecFusion Black mit Imon Display
CPU: AMD 4850e
RAM: 2GB
Grafik: AMD/ATI 4350
Satkarten: FireDTV mit CI Modul, Medipointer Dualsat PCIe Karte
Festplatten 2x 1TB; 1x 1,5TB
Fernbedienung: MCE Remote
Mainboard: Gigabyte GA-MA78GM-S2H


Software:
Windows Vista SP2
Ati Catalyst Suite 10.3
MP 1.1.0 RC2 / Skin XFaktor
Neueste Treiber für die Satkarten

Codecs PDVD9, MPC, FFDShow

Vista wurde installiert, alle Updates getätigt und DirektX auf den neuesten Stand gebracht. Wichtigste Einstellungen: UAC aus, Kennwort beim Reaktivieren aus dem Standby aus, zudem über "Ausführen> control userpasswords2", das automatische Hochfahren aktivieren und den unsäglichen Bitdefender noch schnell in Rente schicken.


Installation von MP: Gestern kam RC2 raus, zuvor hatte ich mein Glück am RC1 versucht, um festzustellen dass RC1 noch viel zu buggy war, Hauptprobleme von RC1 waren Dropped Frames im TV-Modul und sporadische Abstürze, HD in 1080i ruckelte zudem augenkrebsartig vor sich hin. Erst die Disaster Edition schaffte beim RC1 Abhilfe. Der Kerl kompiliert die Dev-Versionen selbst und baut noch einige gute Extras rein. Die Disaster Editions sind bei den Usern äusserst beliebt.

Doch dann kam wie gehofft RC2 raus und alles war plötzlich gut. Danke an die Entwickler dafür, augenscheinlich wurden alle erwähnten Fehler ausgemerzt.
Die Installation verlief ohne Probleme, 1. Einzelplatzinstallation, 2. MySQL Server gewählt und los gings.

Bei der neuen Version fällt sofort auf, dass die Codecs nun ihren eigenen Bereich in der Config haben, gut so. Ansonsten hat sich aber nicht viel verändert, man fühlt sich sofort wie zu Hause. Wie MP aufgesetzt wird habe ich schon oft beschrieben, hier mein letztes How-To. Nach dem Satellitenscan hab ich erstmal ohne Plugins und Skins getestet, SD-TV und HD funktioniert jetzt tadellos und auch alle HD Videos laufen ruckelfrei, was will man mehr. Die "Umschaltkadenz" (An alle Blogger: dieses Wort ist von mir erfunden und ich besitze das alleinige Copyright!;-)) ist Vergleichbar mit einer MG42 vor Ratifizierung der Genferkonvention. Sauschnell.

Installation des Imon Frontdisplays, 1. Treiber von der Website, beste Version ist: iMON_7_77_1022_01
Danach in der Config von MP Minidisplay aktivieren und folgende Einstellungen setzen:


Als beste Ati CCC Einstellungen erwiesen sich folgende:


Dann noch in den 3D Einstellungen Vsync auf ein, Tearing ist so 2003 ;-):

Für ruckelfreien Filmgenuss sollte in der Config der dynamische Refreshrate Changer aktiviert werden. Wenn der Fernseher 24p unterstützt, Cinema auf 24hz einstellen, ansonsten auf 60hz. Lieber ein 3:2 Pulldown als Ruckler.


Nun die Plugins:
Intelligent Frame Correction
OnlineVideos
Fritzbox Callmonitor, die Konfiguration beschreibe ich hier.
MovingPictures und MP-TVSeries
Meinen heissgeliebten My-Emulators Plugin.
Den schönen Mysleeptimer, basiert auf dem Totmannprinzip.
Und Radiotime für den totalen Radioempfang.

Der Skin ist der XFaktor: Die Konfiguration ist ein wenig aufwendiger, aber das Ergebnis belohnt.


Moving Pictures läuft übrigens dank der neuen Core.dll im RC2 so schnell wie noch nie, keine Ruckler, XBMC like.


Der Fritzbox Callmonitor verrichtet problemlos seinen Dienst. Wenn das Telefon klingelt, pausiert die Medienwiedergabe bis das Telefonat beendet ist. Cooles Feature!


Hier noch ein paar Bilder für alle DXVA Fanatiker und Framedropgeplagten:
DVD Wiedergabe (schön wie auf 50 Frames beschleunigt wird, geschmeidige Kameraschwenks sind die Folge:


Bei HD-TV 720p sieht es genauso gut aus:


HD-TV 1080i, immer das Problemkind funktioniert mit dem RC2 auch gut, wobei hier die schwache Grafikkarte keine Reserven hat. Eine Nummer größer und 1080i schnurrt wie ein Kätzchen in der Balz:


Die 1080p MKV´s sind für die Grafikkarte wiederum überhaupt kein Problem, keine Framedrops, kein Geruckel:


Moving Pictures mit deutschen Filminfos:



Videos von der Kiste in Aktion kommen noch.
Mein Fazit zur verwendeten Hardware und Mediaportal 1.1.0 RC2: schnell, stabil, die Entwickler haben definitiv ihre Hausaufgaben gemacht und ich kann jedem mit Problemen das Upgrade wärmstens empfehlen.

Labels

Fernbedienung (1) Handarbeit (4) How To (18) HTPC (6) ION (6) IP TV (1) ITX (1) Kurioses (5) Linux (3) Mainboard (3) Mediacenter (4) Mediaportal (14) Mediaportal Client (10) Meinung (2) MP Plugin (4) Mythtv (5) News (8) OSX (2) Retro (3) Test (2) Touchscreen (1) TV Server (8)